„Jahaaa!“, schrie Ragni dem obersten Prüfer direkt ins Gesicht. Das Element des Feuers hatte sie auserwählt und sie brannte förmlich vor Begeisterung. Bevor der Prüfer überhaupt Gelegenheit hatte, seine Nase ob dieses ungehobelten Benehmens zu rümpfen, stieß auch Siungur einen Freudenschrei aus, über die Maßen glücklich darüber, vom Element des Wassers auserwählt worden zu sein.
Andvari dagegen, der um die Gunst des Elements der Erde buhlte, konnte nicht in den Jubel einstimmen. Trotz seiner ausgezeichneten Fähigkeiten als Schmied und Zimmermann, seines enormen Wissens über die Geschichte der Elementargeister, seiner unglaublichen körperlichen Stärke und seines resoluten Charakters war er nicht auserwählt worden. Der junge Meister hatte zur Ältesteneiche gebetet, eine gigantische Flamme im Elementargeist entzündet und einen prachtvollen Umhang hergestellt, der das Potenzial hatte, ein mächtiges Artefakt zu werden, wenn das Element dazu gewillt sein würde. Alles für nichts.
Doch Andvari fiel nicht der Verzweiflung anheim, denn aufgeben war für ihn ein Fremdwort. Herausforderungen festigten seine Entschlossenheit nur noch mehr. Wie wild von seinem Ziel getrieben, merkte er kaum, dass er sich den Tikku-Höhlen näherte, einer Region fernab der musternden Blicke seiner Prüfer, die von kleinwüchsigen, schroffen Bergwesen bewohnt wird. Tikku gelten als vollkommen blind sowie vertrauensselig und friedliebend wie kleine Kinder. Niemand hätte also damit rechnen können, mit welcher Grausamkeit sie Andvari begegneten.
„Nahrung für unseren ehrfurchtgebietenden Herrscher!“, schrien die Tikku, als sie Andvari gefangen nahmen und ihn tiefer in die Höhlen zerrten. Überrascht von dieser ungekannten Feindseligkeit, ließ er sich widerstandslos abführen.
„Ab in den Speisesaal mit ihm! Ein prächtiges Mahl für unseren Herrscher!“, riefen die kleinen Höhlenbewohner, als sie Andvari tief ins Innere des Berges brachten, obschon ihr Verhalten irgendwie steif anmutete und jeglichen Enthusiasmus vermissen ließ.
„Zieht die Ketten straff! Unser Herrscher wird hocherfreut sein!“, johlten sie, während sie Andvari umdrängten, der gerade von ihrem ächzenden und durch seinen Schnauzer hindurch fluchenden Schmied in Ketten gelegt wurde.
Nach nur einer halben Stunde war der junge Meister fest an die Felswand gekettet. Die Tikku sammelten ihre Sachen ein und verließen den Saal. Andvari war mit seinen Gedanken und dem dunklen, gähnenden Abgrund in der Höhle allein – zumindest solange, bis aus eben jenem Abgrund der mysteriöse und offensichtlich bösartige Herrscher emporklettern würde. Als Andvari seine Fesseln genauer unter die Lupe nahm, musste er bestürzt feststellen, dass er sie nicht würde aufbrechen können. Er zog an der Kette und versuchte, sie mit einem Stein zu zerbrechen, was das Gefühl der Machtlosigkeit nur noch verstärkte. Minuten kamen ihm irgendwann wie Stunden vor, bis er schließlich jegliches Zeitgefühl zu verlieren schien.
„Reiß dich zusammen!“, sprach der Meister zu sich selbst. „Was machst du hier, Andvari? Was willst du wirklich?“
„Wen kümmert es schon, was ich will?“, antwortete er seiner inneren Stimme mit überraschender Ruhe. „Immerhin werde ich in diese Höhlen sterben, ohne dass es jemand überhaupt mitbekommt. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, werde ich auch noch an der Prüfung scheitern.“
„Nichts weiter als Ausreden, hm?“, fuhr sein inneres Ich fort. „Du hast wohl kein Ziel mehr. Hast es aus den Augen verloren.“
„Nein!“, schrie der Meister laut auf. Die Dunkelheit, die ihn umgab, verformte sich und schien lebendig zu werden.
„Andvari, Andvari!“, flüsterte der Meister zu sich selbst. „Er ist beinahe hier und wenn du dich der Gunst des Elements als würdig erweisen willst, dann ist jetzt die Zeit gekommen, zu beweisen, wozu du wirklich fähig bist.“
Der Meister blickte auf die Ketten herab, die seine Arme eisern umschlangen, und das Blut, das unter ihnen hervorquoll. Dann starrte er erneut in die Dunkelheit des Abgrunds – etwas bewegte sich dort unten. Er zog erneut an den Ketten in einem weiteren vergeblichen Versuch, sich zu befreien. In der Zwischenzeit zog sich etwas mit furchterregenden Krallen an der Wand des Abgrunds nach oben und die Höhle wurde von einem überwältigenden Gestank erfüllt. Andvari zerrte immer wieder voller Verzweiflung an seinen Ketten. Dann hielt er eine Sekunde lang inne, bevor er ihnen noch einmal mit ganzer Kraft einen Ruck gab.
Blut! Blut! Es schien den ganzen Höhlenboden zu bedecken. Er hatte sich seinen eigenen Arm abgerissen und an seiner Schulter klaffte stattdessen nun eine stark blutende Wunde. Der Meister rannte, so schnell ihn seine Beine trugen, dem Höhlenausgang entgegen, und hielt sich die Wunde mit seiner verbliebenen Hand. Sein Kopf pochte, als ob etwas sich auf direktem Wege in seine Gedanken bohren wollte. Sein Blick verschwamm und ihm wurde schwarz vor Augen, aber dann sah er etwas in der Höhle aufleuchten: Es waren die Augen des gigantischen Monstrums, die wie Fackeln loderten und ihn neugierig begutachteten. Die Zunge des Ungeheuers trat aus seinem grässlichen Maul hervor – voll freudiger Erwartung auf frisches Fleisch. Es kam langsam näher, ohne sein Opfer auch nur eine Sekunde lang aus den Augen zu lassen.
„Lass mich dir helfen, Drommer“, sagte das Scheusal und war plötzlich von leichtem Fell bedeckt.
„Komm und spiel mit mir, süßer, kleiner Drommer!“, fuhr es fort. Seine Augen wurden größer, wirkten fast schon niedlich. „Komm mit mir …“
„Das ist der Illusionist!“, schoss es Andvari durch den Kopf. Er schüttelte vehement seinen Kopf, um das Trugbild zu vertreiben, und sprang auf das Ungetüm zu. Er entging seinen Krallen, drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und biss der Bestie in den Hinterkopf, während er es fest mit beiden Beinen und seinem verbliebenen Arm umklammerte. Er biss fester und fester zu … Das Monster wand sich wie wild und schlug blindlings um sich, in der Hoffnung, Andvari mit seinen Krallen zu verletzen. Das Blut des Illusionisten und des Drommers floss in Strömen. Andvari war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Vor seinen Augen blitzten rote und grüne Punkte auf und er wusste, dass seine Zeit sich dem Ende neigte. Durch das viele glitschige Blut an seiner Hand konnte Andvari die Bestie nicht mehr packen, was ihn instinktiv dazu veranlasste, seine andere Schulter zu verlagern, um die Bestie weiter umklammern zu können – und es gelang ihm! Aus der klaffenden Wunde wuchs wie aus dem Nichts eine steinerne Schulter heraus – und kurz daraus ein Arm und eine Hand, die das Monster bereits erdrosselte. Dann sprossen plötzlich Reben aus Andvaris anderem Arm, die die Haut der Bestie durchbohrten und den Kern des Illusionisten, das Organ, mit dem dieser seine Trugbilder erschuf, gnadenlos zerquetschten.
Der Illusionist schrumpfte umgehend auf die halbe Größe zusammen und begann, weinerlich zu wimmern. Andvari schmiss den Unhold von sich, der sich flugs zurück in die Tiefen der Höhle verkroch.
Als die Prüfer der Drommer Andvari fanden, wollte dieser die Höhle gar nicht verlassen. Übersät mit Wunden übte er unermüdlich weiter mit seiner neuen Macht über das Element der Erde, die er sich rechtmäßig durch Blut und Schweiß verdient hatte. Durch die Niederlage des Illusionisten wurden auch die Tikku aus ihrer Trance befreit. Als ihnen klar wurde, was sie getan hatten, wollten sie es umgehend wieder gutmachen. Sie ließen Andvari in Ruhe seinen Sieg genießen und holten die Prüfer der Drommer herbei, die sie ins Innere der Höhle bis zu Andvari führten.
Diese Prüfung wird den Einwohnern von Ghirwil noch lange in Erinnerung bleiben! Ruhm sei Andvari! Du hast dir diesen Sieg redlich verdient!
Held
Andvari
Unterstützer/ Kontrolle
Kämpft vorne
Stärke
Andvari mag es nicht, wenn die anderen ihn als Legende bezeichnen. Er denkt, die von ihm erschaffenen Titanartefakte seien eine bloße Notwendigkeit im Kampf gegen das Böse. Sein Talent, seine Aufrichtigkeit und sein Fleiß lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass das Element der Erde die richtige Entscheidung getroffen hat!
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Maximalwerte
Kraft189 223
Gesundheit1 166 961
Stärke19 108
Rüstungsdurchdringung41 091
Rüstung41 804
Physikalischer Angriff60 784
Agilität2 877
Magischer Angriff11 265
Magische Verteidigung22 083
Intelligenz2 747
Stärken und Schwächen
Stärken:
Hoher physischer Schaden.
Bewahrt sich selbst und einen Verbündeten in der Nähe davor, verschoben oder emporgeschleudert zu werden. Effektiv gegen Helden, die auf solche Effekte angewiesen sind (Gesichtsloser, Lars, Maya, Fox). Wird häufig gegen K'arkh eingesetzt.
Schützt Verbündete gegen physischen und reinen Schaden.
Schwächen:
Helden, die einen Schild von Andvari erhalten, sind wegen der dadurch erlangten Bonusenergie anfällig gegen Satori.
Anfällig gegenüber magischem Schaden.
Patronat
Andvari
Fertigkeiten
Titanenfaust
Andvari schlägt den nächsten Gegner mit einer riesigen Faust, fügt dem Ziel und nahen Gegnern Schaden zu und betäubt sie für 3 Sekunden.
Schaden: 79862 (Hängt vom physischen Angriff ab) Chance auf Betäubung ist verringert, wenn das Level des Ziels höher ist als 130
Lebende Erde
Passive Fertigkeit. Solange Andvari am Leben ist, schützt er sich selbst und den nächsten Verbündeten vor Verdrängung und Emporschleudereffekten, wobei der Verbündete vor ihm bevorzugt gewählt wird.
Chance, Verdrängung und Erschöpfungseffekte zu blockieren, ist verringert, wenn das Level des Ziels höher ist als 130
Felsengriff
Beschwört eine Felsenhand, die den Gegner mit der geringsten Gesundheit packt. Die Hand fügt physischen Schaden zu, betäubt das Ziel und bindet es für 2 Sekunden an den Boden.
Schaden: 59027 (Hängt vom physischen Angriff ab): Chance auf Betäubung und Binden ist verringert, wenn das Level des Ziels höher ist als 130
Andvari
Skins
Stärke:
+1 365
Physikalischer Angriff:
+7 120
Gesundheit:
+106 645
Magische Verteidigung:
+10 650
Rüstung:
+10 650
Andvari
Artefakte
Hand des großen Meisters
Aktivierungschance: 100% Rüstung: +50190
Alchemistenfoliant
Rüstungspenetration: +16731 Physischer Angriff: +5577
Ring der Stärke
Stärke: +6249
Held gesucht!
Werde zu einer Legende!